Pflege: Ausbildungsoffensive wird ausgeweitet

Ausbildungsprämie wird auf 600 Euro angehoben – Bezieherkreis ausgeweitet – Land holt Auszubildende für Behindertenarbeit mit an Bord – bezahltes Praktikum für Heimhilfen 
Als „einen guten Tag für die Zukunft der Pflege“ bezeichnete LHStv.in Gesundheitsreferentin Beate Prettner den heutigen 26. Juli. Im Rahmen der 100. Regierungssitzung konnte heute nämlich die bereits beschlossene Ausbildungsoffensive für Pflegekräfte weiter ausgeweitet werden.

„Der Bund hat sich sehr lange Zeit gelassen, das Thema Pflegekräfteausbildung ernsthaft und konkret in Angriff zu nehmen. Deshalb hat Kärnten unabhängig vom Bund schon Mitte Mai eine Ausbildungsoffensive beschlossen, die ab Herbst den Auszubildenden während der Ausbildung eine monatliche Prämie bezahlen wird. Da nunmehr fix ist, dass der Bund doch einen Teil der Kosten übernimmt, wird Kärnten die Ausbildungsprämie auf 600 Euro netto pro Monat erhöhen. Und zwar bis zu 12 Mal pro Jahr, das heißt auch während der Ferien“,

informierte Prettner. 
Zudem wird Kärnten den Bezieherkreis vergrößern – „auch ohne Zuzahlung des Bundes“, wie die Gesundheitsreferentin feststellte. So werden in Kärnten auch Schülerinnen und Schüler der Fach- bzw. Diplomsozialbetreuung mit Schwerpunkt Behindertenarbeit ein Jahr im Rahmen der Ausbildung zur Pflegeassistenz die Prämie beziehen. Und auch die Heimhilfen werden im Rahmen der absolvierenden Pflichtpraktika für zwei Monate bezahlt.

„Wir haben uns in Kärnten auch dazu entschieden, die Schulgelder für die gesamte jeweilige Ausbildungsdauer für alle Sozialbetreuungsberufe (Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Altenarbeit, Familienarbeit, Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung) an den SOB-Schulen und die Berufe nach dem GukG (PFA bzw. PA) an den berufsbildenden Schulen zu übernehmen“,

betonte Prettner. Man setze damit ein deutliches Zeichen für die Pflege. 
Prettner zeigte sich überzeugt:

„Mit dieser Offensive und dem Sonderweg in Kärnten – nämlich dem 1000 Euro-Anstellungsmodell für Auszubildende der Pflegefachassistenz – gehen wir einen mutigen und weitblickenden Schritt für die Zukunft des Pflegewesens. Ein gutes Pflegewesen steht und fällt mit dem Pflegepersonal, mit deren Qualität, aber auch mit der notwendigen Quantität. Genau dafür haben wir nun alle notwendigen Weichen gestellt.“ Als bedauerlich bezeichnete Prettner die Tatsache, dass die Mitfinanzierung des Bundes vorerst nur bis 2025 sichergestellt worden sei. „In Kärnten werden wir diesen vernünftigen Weg aber nicht verlassen!“